CDU will mehrgliedrige Schulsysteme erhalten
-job- KREIS BORKEN. Geht es nach der CDU im Kreis Borken, dann bleibt das mehrgliedrige Schulsystem erhalten. Wenn wegen des demografischen Wandels Schulschließungen drohen, können aus CDU-Sicht Verbundschulen aus Haupt- und Realschule eine sinnvolle Sache sein. Grundsätzlich sind die Christdemokraten im Kreis der Meinung, dass nicht die Schulform entscheidend ist, sondern die Frage, wie man das für den jeweiligen Ort passende Modell hinkriegt.
Diese und andere grundsätzliche Dinge haben die mehr als 200 Delegierten beim Kreisparteitag am Dienstagabend im Borkener Vennehof in einem „schulpolitischen Papier“ zusammengefasst, das am Ende der knapp dreistündigen Veranstaltung verabschiedet wurde.
Zu Beginn hatte der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Dr, Thomas Sternberg, die Delegierten aufs Thema eingestimmt. Es dürfe sich nicht alles ums Abitur drehen, sagte der Münsteraner: „Wir brauchen nicht nur Juristen.“ Die „Abwertung von Hauptschülern ist ein gesellschaftlicher Skandal erster Güte“, so Sternberg, der aber auch konstatierte: „Die Hauptschule hat ein Akzeptanzproblem.“ Der von der SPD favorisierten Gemeinschaftsschule erteilte Sternberg eine Absage und plädierte für Verbünde aus Haupt- und Realschule für den Fall, dass Schließungen drohten. „Wir wollen ein wohnortnahes System“.
In einer anschließenden Gesprächsrunde mit Sternberg, Schulleiter Hubertus Drude (Verbundschule Schöppingen/Horstmar), MdL Bernhard Tenhumberg, Schülerin Lisa Tretow und Mutter Annette Brun (Heiden) diskutierte CDU-Kreisvorsitzender Jens Spahn weiter übers Thema. Dabei gestanden fast alle Teilnehmer ein, dass die Hauptschule generell kaum noch Zuspruch finden, es vor Ort aber durchaus Lösungen für die bedrohte Schulform geben könne.
Lob für die Schule vor Ort, keine Zukunft für die Schulform Hauptschule generell: Wo der „Hase im Pfeffer liegt“, sagte ein Delegierter am Schluss der Veranstaltung in der Borkener Stadthalle: „Auch unsere eigenen Leute schicken ihre Kinder doch nicht auf die Hauptschule.